Kühe grasen auf einer grünen Weide auf dem Essener Klosterberghof.
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Tierwohl und Naturschutz auf dem Biobauernhof

Tierwohl und Naturschutz liegen mir sehr am Herzen.

Wenn ich mit dem Rad auf den Bauernhof fahre, um mein gepachtetes Ackerstück zu bewirtschaften, fühle ich mich regelmäßig in meine Kindheit zurückversetzt. Meine Großeltern waren ehemalige Metzger. Meine Oma wurde 1913 geboren und wuchs mit 12 Geschwistern in einer kleinen Landmetzgerei am Niederrhein auf. Nach dem 2. Weltkrieg eröffnete sie eine Metzgerei in Moers, mein Opa war Metzgermeister.

Trotz ihres Berufes liebten beide Tiere sehr.

Mit Ende 50 verkauften sie den Betrieb und kauften sich stattdessen einen kleinen Hof im Westerwald. Dort verbrachten meine Geschwister und ich eine herrliche Kindheit in den 70er und 80er Jahren, mit vielen Tieren und dem Geruch von Pferdemist und Heu in der Nase. Meine Großeltern hatten Schafe, 8 Pferde, 2 Ponys, Hühner, Kaninchen, Katzen, eine zahme Taube – und für uns Kinder Schildkröten, Kanarienvögel und Fische…

Ein kleines Lamm liegt auf einer Wiese.
Bild von Catherine Stockinger auf Pixabay

Die Ferien und Wochenenden im Westerwald waren ein herrlicher Kontrast zum Ruhrpott,

der damals noch etwas grauer war als heute. Auch die Luft im Ruhrgebiet war damals verschmutzter als heute. Wenn wir mit unseren Eltern im Westerwald aus dem Auto stiegen, erfreuten wir uns jedes Mal zuerst an der guten Luft! Dann ging es sofort in den Stall, um die Tiere zu begrüßen und zarte Pferdenüstern zu kraulen!

Aus dieser Zeit stammt die Sehnsucht nach Landluft und nach Natur. Auch wenn meine Großeltern an dem Gemüseanbau kein Interesse hatten, doch auf dem Bauernhof fühle ich mich sofort wohl. Mein Ackerstück habe ich auf dem Klosterberghof in Essen gemietet. Jeglicher Stress fällt ab, sobald ich in der Erde wühle, einen Hahn krähen, ein Pferd wiehern oder eine Kuh muhen höre. Vor allem, wenn ich sehe, dass die Tiere auf dem Essener Klosterberghof friedlich auf der Weide grasen und mit reichlich Auslauf im Heu scharren können.

Warum schildere ich das alles? Aus Respekt vor den Tieren!

Meine Großeltern erzählten manchmal, wie sie in den 50er und 60er Jahren mit einem Transporter von Bauern zu Bauern fuhren, um dort einzelne Tiere zum Schlachten zu kaufen. Die Tiere hatten zuvor artgerecht in großen Ställen und auf Weiden gelebt. Wenn ich im Vergleich dazu an die heutige industrielle Massentierhaltung denke, wird mir ganz flau. Tierwohl und Naturschutz sind in der Massentierhaltung auf der Strecke geblieben. Wir alle kennen die Bilder von eingepferchten Kühen und Schweinen, Puten und Hühnern zur Genüge. Auf dem Biobauernhof werden die Tiere artgerecht gehalten, das dient dem Tierwohl, dem Umweltschutz und letztlich auch der Gesundheit des Verbrauchers.

Ein kleines Küken läuft auf dem Bauernhof frei herum.
Bild von rihaij auf Pixabay

 

Tiere sind emotionale Wesen und verdienen eine gute, artgerechte Haltung.

Wir Verbraucher müssen bereit sein, das Tierwohl durch höhere Fleischpreise mitzutragen. Jeder einzelne kann durch seinen Konsum dazu beitragen, indem man weniger Fleisch konsumiert und angemessene Preise zahlt, um eine bessere Tierhaltung zu unterstützen.

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